La vierge de fer

morgens, gegen vier Uhr, wenn ich kurz aufwache, trinke ich einen eiskalten Schluck und beginne mich daran zu erinnern, was Traum und was Realität war, schaue den Geistern nach, die langsam und leise mein Zimmer verlassen – wieder eine Nacht überstanden, wieder standgehalten.

Ach ja, heute ist Termin zur Abnahme der menschlichen und baulichen Veränderungen, die ich umgesetzt, durchgesetzt habe, also sind kleine Variationen des Outfits vorzunehmen, denn es handelt sich um hohen Damenbesuch.
Schon gestern hatte ich die mit ziemlicher Regelmäßigkeit erfolgenden Ersatzbeschaffungen von underwear und Schuhen erledigt; einige Paar Calida New Boxer Shorts, schwarz, mit feinstem Nadelstreifen und einen trittfesten schwarzen Schuh im Derby-Schnitt ohne Firlefanz, gut geeignet, um in Berlin die Füße zu schonen.
Noch ein Hauch Serge Lutens („La vierge de fer“)in die Fossa jugularis und dazu ein Piqué-Hemd (schwarz, what else) – und die Vertreterin des Ressorts (ganz in dezent orange und roten Tönen, ich denke: Prada und Mandarina Duck) sagt spontan, dass sie mich nie so glücklich erlebt habe und wird selbst rot, als ich sie anstrahle.
Na also: geht doch.