گل رز

ich bin nicht nur ein leidlich sozial integrierter Schuh-Fetischist, ich falle auch in eine Art Totstellreflex, wenn ich gekrault werde. Intellektuellen Frauen, die gerne darüber diskutieren möchten, sage ich immer, dass es für alle Beteiligten besser wäre, sie würden ihre Vermutungen darüber, dass es (beides) mit frühkindlichen Defiziten zu tun haben könnte, in einer ihrer diversen Abhandlungen über die Blutgruppen-Diät nachlesen – normalen Frauen, die es einfach selbst genießen, mit ihren zärtlichen Fingern ihren Geliebten zu verwöhnen, wie sie es instinktiv auch bei einem Welpen tun würden, sage ich nur ganz leise, wie wunderbar es gerade ist, was sie meistens zum Kichern und Weiterkraulen bringt.

Meine schöne und stolze, vorderasiatisch-südosteuropäische Arzthelferin, deren Vorname auch noch „die Rose“ bedeutet, die mit blitzenden, dunklen Augen ganz schön mit mir ins Gericht gehen kann, wenn ich nicht tue, was sie für richtig hält, die lange dunkle Haare mit einer schmelzenden Figur und vollen roten Lippen verbindet, weiß natürlich alles von mir und wickelt mich um den Finger, dass ich inzwischen davon überzeugt bin, dass nicht die islamische Ehefrau ein Stück hinter ihrem Mann zurückbleibt beim Gang durch die Stadt, sondern in Wahrheit der Mann auf der Flucht vor ihr ein Stück voraus geht.

Eben diese Inkarnation femininer Göttlichkeit hat sich von hinten angeschlichen, als ich das Haupt über eine Akte beugte, und mir einen dienstfreien Tag am langen Wochenende Ende Mai abzuringen versucht, sanft und ganz beiläufig meinen Nacken und den oberen Teil meiner Wirbelsäule mit den Fingern beklopfend und emsig kraulend.
Nun, mir sind sehr bald, unter Einsetzen von Seufzeratmung, die Augen zugefallen und ein nachösterlich um 50% preisreduziertes Bonbon fast aus dem Mund geflutscht; natürlich hat sie ihren freien Tag.

Lā ilāha illā ʾllāh(u) ‏

Du Rose – wie ich dir immer sage: meinen Körper kriegen viele, aber mein Herz gehört nur dir!