27 Grad im Schatten

Hamburg in einer Sonne, die die Touristen aus den Museen fern hält; also bequem in den Deichtorhallen die aktuelle Ausstellung Fotografien der zeitgenössischen DDR-Fotokünstler Ute und Werner Mahler angesehen, Bilder von unaufdringlicher und sehr berührender Aussage, empathisch und mit Intelligenz und Menschenliebe gemacht und gehängt; darunter viele Frauenportraits von Ute Mahler, die schönste Normal-Frauen ohne Hang zur Modelattitüde zeigen und genau dadurch nahe Faszination erzeugen.
Direkt zwei Groß-Poster gekauft, die ich in den nächsten Tagen aufziehen lassen werde, um damit den Sprechzimmerbereich meiner Abteilung zu schmücken.

Im Fillet of Soul dann gebratene Poulardenbrust im Serranomantel, Salsa verde und Ofentomate gegessen und Richtung Jungfernstieg gebummelt, Apple den obligatorischen Besuch abgestattet und an der Alster Tee getrunken und Eis gegessen und aufjaulenden Ferraris nachgeschaut, ultraheiß und ultraträge.

Morgen Trainingstag, Montag zurück; Anfang der Woche werde ich wahrscheinlich ein Einzelzimmer in meinem Stammhotel in Paris buchen, um in zwei Wochen dort die Welt zu vergessen, um einfach nur ICH zu sein.

Der Geist von Oscar Wilde sitzt gerade schmunzelnd neben mir und sagt leise: „Man gebe mir Luxus – auf alles Notwendige kann ich verzichten“.